Was geschieht in der Musiktherapie?

Therapeut und Klient improvisieren in der Regel gemeinsam oder auch einzeln auf verschiedenen leicht spielbaren Instrumenten aus verschiedenen Kulturen. Auch die Stimme kann zum Einsatz kommen. Die Improvisation kann entweder als freies musikalisches Spiel oder themengerichtet stattfinden (z.B. als musikalisches Rollenspiel). Musiktherapeutisches Tun umfasst jedoch nicht nur aktives Musizieren. Therapeut und Klient hören manchmal auch gemeinsam Musik oder der Therapeut spielt für den Klienten. Musik kann auch über den Körper wahrgenommen werden mittels Schwingungen, die von Instrumenten ausgehen wie Klangschalen oder dem Behandlungsmonochord. Dies kann zu einer tiefen Entspannung führen. Das Erlebte oder das Gehörte kann im Anschluss an das Spiel besprochen werden.

Musiktherapie mit Kindern

Kinder lernen sehr oft über das Tun und verarbeiten viele Sinneseindrücke im Spiel. Dafür reicht manchmal die Musik alleine nicht aus. Deshalb werden in der Arbeit mit Kindern oft themenzentrierte und dem Entwicklungsstand entsprechende Fantasie-, Regel- und Rollenspiele mit einbezogen. Auch Farben und Papier stehen zur Verfügung, und der Raum bietet genügend Platz für Bewegung und körperlichen Ausdruck.

Maltherapie in Kombination mit Musiktherapie

Der therapeutische Prozess legt manchmal einen Medienwechsel nahe, kann ergänzend und erweiternd sinnvoll sein.  Klangfarben können ‚ins Bild‘ gesetzt und Farbklänge durch Musik zum Klingen gebracht werden.

Jeder Mensch besitzt gestalterische Fähigkeiten. Durch Malen kann auf spielerische Weise Kreativität geweckt, das Vertrauen in die eigene Gestaltungskraft gestärkt und eine persönliche Ressource entdeckt werden. Die Ausdrucksfähigkeit kann so unterstützt und das Selbstvertrauen in die Handlungsfähigkeit gestärkt werden. Die Maltherapeutin unterstützt und begleitet den Malprozess ohne das Gemalte zu werten oder zu deuten. Malend werden Zeichen gesetzt, Entscheidungen gefällt und Neues ausprobiert. Dabei werden Verhaltensweisen spielerisch geklärt, verändert und geübt.  Neu gewonnene Einsichten können – wie in der Musiktherapie – in der Folge analog in den Alltag umgesetzt werden.

GIM und Musikimaginative Methoden

Guided Imagery and Music und musikimaginative Methoden sind psychodynamische und transformative Verfahren rezeptiver Musiktherapie, bei welchen die Klienten in einem körperlich entspannten Zustand innerer Achtsamkeit eine Auswahl meist klassischer Musik hört. Bei GIM werden die Wahrnehmungen dem Therapeuten während des Hörens mitgeteilt. Die Therapeutin begleitet und unterstützt die Wahrnehmungen der Reisenden durch kurze verbale Äusserungen auf nicht-suggestive Weise. Bei den musikimaginativen Methoden wird dagegen erst nach dem Musikhören gesprochen. Die Erlebnisse können innere Bilder, Gefühle, Körperempfindungen, Sinneseindrücke, Gedanken und Erinnerungen beinhalten – wobei die Musik eine entscheidende Rolle spielt, indem sie Imaginationen hervorruft, weiterentwickelt, stützt und trägt. Bevor die Erfahrungen, die während einer solchen ‚Musik-Reise‘ gemacht wurden, im Nachgespräch aufgearbeitet werden, verhilft das Malen eines Resonanz-Bildes, im Erleben zu verweilen, das Erlebte zum Ausdruck zu bringen und zu vertiefen.
Guieded Imagery and Music sowie Musikimaginative Methoden eignen sich beispielsweise für das Verarbeiten von Ängsten und Konflikten, für ein bewussteres Erleben ungenutzter Potentiale, das Finden von Ressourcen und zum Anregen des persönlichen Wachstums.

Lesen sie mehr in folgendem Artikel: Was ist GIM?